Tabakmuseum Mahlberg

Schulausflug der F1SL2T ins Oberrheinische Tabakmuseum Mahlberg – Geschichte zum Anfassen bei 37 Grad

Am bislang heißesten Tag des Jahres wagte sich die Klasse F1SL2T der Badischen Malerfachschule Lahr (Bundesfachschule für Werbetechnik) auf eine kulturelle Reise in die Vergangenheit - zum Tabakmuseum Mahlberg. Mit stolzen 26 Schülerinnen und Schülern und Temperaturen von 37 Grad wurde der Ausflug nicht nur zu einer lehrreichen, sondern auch zu einer willkommenen Abkühlung in den kühlen Kellern des Museums.

Das Tabakmuseum - das größte seiner Art in Europa - beeindruckte mit 5000 Exponaten auf vier Etagen sowie einem original erhaltenen Tabaktrockenschopf. Auf mehr als 1500 qm Ausstellungsfläche konnten die Schülerinnen und Schüler die Geschichte des Tabaks hautnah erleben - von der Landwirtschaft über die Verarbeitung bis hin zur Vermarktung.

Neben der historischen Entwicklung der Tabakherstellung in der Ortenau standen auch verschiedene Produkte wie Kautabak, Schnupftabak, Pfeifen, Zigaretten und Zigarren im Fokus der Führung. Ein kurioses Highlight der Ausstellung war eine echte Revolutionszigarre von Fidel Castro, die dem Museum vom Zigarrenraucherclub aus Sélestat gestiftet wurde - ein Exponat, das selbst die aufmerksamsten Museumsgänger überraschte.

Tabakmuseum

Wunderbar war die Führung durch das Museum, die von den ehrenamtlich engagierten Eheleuten Herr und Frau Wurth übernommen wurde. Der Ruheständler Herr Wurth führte die Klasse mit großer Sachkenntnis, spürbarer Leidenschaft und einer herzlichen Art durch die Ausstellung. Durch ihre lebendigen Erklärungen und persönlichen Anekdoten wurde die Geschichte des Tabaks nicht nur vermittelt, sondern regelrecht erlebbar gemacht – eine Führung, die der gesamten Klasse in bester Erinnerung bleiben wird.

Ebenfalls spannend: die wirtschaftliche Relevanz des Tabakanbaus in der Region. Bereits im 18. Jahrhundert prägte Carl Ludwig Lotzbeck mit seiner Schnupftabakfabrik in Lahr die Entwicklung einer florierenden Industrie - um 1900 existierten mehr als 300 Tabakfabriken am Oberrhein.

Besonders faszinierend war die gestalterische Vielfalt der Ausstellung: Unzählige Banderolen, farbenfrohe Plakate, Verpackungen und historische Schilder luden zum Staunen und Analysieren ein. Farbzusammenstellungen, Materialwahl und Typografie wurden von der Klasse unter die Lupe genommen und fachlich diskutiert.

„Es war spannend zu sehen, wie kreativ man Verpackungen früher gestaltet hat – das hätte ich gar nicht erwartet“, meinte eine Schülerin nach dem Rundgang. Und auch wenn die Sonne erbarmungslos brannte, war die Stimmung bestens: Zwischen geschichtlichem Input und gemeinschaftlichem Entdecken kam der Spaß keineswegs zu kurz.

Text: Marc Diefenbach Bilder: Klasse F1SL2T

Diese Website benutzt Cookies, um Ihnen das beste Erlebnis zu ermöglichen. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.