Gestalterarbeiten

Der Geheimtipp für kreative Köpfe: Die Fachschule für Gestaltung Lahr

Fachschulabsolventen begeistern mit innovativen Firmenideen und handwerklicher Perfektion, 2022

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Alle Fachschüler haben mit sehr guten Noten die Technikerschule an der Badischen Malerfachschule in Lahr bestanden. Bild: (links hintere Reihe) Artur Schmunk, Sophie Schröder, Luis Mühlenschulte, (von links vordere Reihe) Sarah Wolber, Nicole Hättich, Helena Gutmann, Pascal Tolksdorf

Auch dieses Jahr beeindrucken die Absolventen der Fachschule für Gestaltung Lahr mit Abschlussarbeiten auf Fachhochschulniveau was sie zu einem Geheimtipp in der Branche werden lässt. Das Jahr 2021/22 stand unter dem Motto „ FUTUREDYNAMICS“ und gab den Fachschülerinnen und Fachschülern die Möglichkeit experimentell zukunftsorientierte Ideen, Visionen, Technologien und Materialien zu ergründen. „Die Fachschüler bekommen die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen“, so der Gestaltungslehrer Marc Diefenbach: „Während der Ausbildung lernt man handwerkliche Sicherheit, bei uns in der Fachschule sollen aber auch mal Grenzen ausgelotet werden“. Dazu bekamen die Fachschüler den Auftrag, eine zum Thema passende fiktive Firma aufzubauen, und den Auftritt vom Briefpapier bis zum Messestand zu gestalten. Dazu wurden Marktanalysen durchgeführt, ein Leitbild entwickelt und das Firmenlogo und Werbemittel gestaltet. Bei der öffentlichen Präsentation an der Badischen Malerfachschule in Lahr konnte die interessierte Fachjury Firmenideen für fassadenbedruckende Drohnen (airprint - Luis Mühlenschulte), vegane Kunststoffverpackungen aus einer Knollenfrucht (Taro - Pascal Tolksdorf), elektrisch gesteuerte Lacktechnologie (E-Connex - Nicole Hettich), Exoskelette für in der nachhaltigen Waldwirtschaft eingesetzte Pferde (PEXOS - Sarah Wolber), Nanotechnologie in Beschichtungssystemen (Greta - Artur Schmunk), Umwelttechnologien, um Kunststoffe aus dem Meer zu entfernen (mobula - Helena Gutmann) sowie eine leichte Camping-Aufsatzkabine für Standardanhänger (strandgut - Sophie Schröder) kennenlernen

airprint - Luis Mühlenschulte

Taro - Pascal Volksdorf

E-Connex - Nicole Hettich

PEXOS - Sarah Wolber

Greta - Artur Schmunk

mobula - Helena Gutmann

strandgut - Sophie Schröder

Diese innovativen Firmenideen bewegen sich größtenteils an der Grenze des gerade noch nicht Realisierten, aber in naher Zukunft Wahrscheinlichen. „Wie realitätsnah die Firmenkonzepte trotzdem sind, erkannte man daran, dass konkrete Fragen zu den präsentierten Technologien gestellt wurden“, freut sich Dr. Tobias Lander, der die Gestalterarbeit mitbetreut: „Dabei ist das alles mit einer überzeugenden Corporate Identity versehene Zukunftsmusik. Ausnahme ist nur der strandgut-Wohnanhänger, die Schülerin hat während des Fachschulprojekts eine Firma gegründet, Patente angemeldet und der Anhänger kann tatsächlich gekauft werden“.

Durchweg sympathisch stellten die Fachschülerinnen und Fachschüler ihre Arbeiten vor, bestehend aus drei handwerklichen Referenztafeln - einer typografischen Tafel, einer malertechnischen Tafel und einer lackiertechnischen Tafel -, einem 3D-Projekt, einer professionell gestalteten Dokumentation und der digital gestalteten Präsentation vor Publikum. Je nach Thema verbreiteten die Abschlussarbeiten überzeugend das Flair von Ozean und Sandstrand, von Wald und Industrieanlage. Von virtuosen Airbrushtechniken und elektrisch leitenden und sich erwärmenden, leuchtenden oder transparent werdenen Lacken, über perfekte nachgeahmte Rost- oder Schieferoptik bis zu vertikal bepflanzten Werbeleuchtkästen und mit Schrift durchleuchtbaren Massivholzplatten reichte das beeindruckende Spektrum kreativer Techniken. "Das Besondere in Lahr ist der gestalterische Schwerpunkt und dass alle drei Gewerke der Badischen Malerfachschule repräsentiert werden. Die interdisziplinären Aufgaben und Verfahren haben die Fachschülerinnen und Fachschüler intellektuell und persönlich geprägt und bieten daher einen Geheimtipp für Firmen, die neue Blickwinkel und Kreativität für sich beanspruchen", betont Klassenlehrer Heiko Franke. "Wenn Sie im nächsten Schuljahr also den Schilder- und Lichtreklame-Herstellungsmeister, den Maler- und Lackierermeister oder den Fahrzeuglackierermeister machen wollen, dann hängen Sie doch noch ein Jahr dran und bilden sich gleich zum Staatlich geprüften Gestalter fort", ergänzt Schulleiter Hans Peter Misiewicz: "Ab Herbst wären an der Fachschule in Lahr auch noch Plätze frei, also entscheiden Sie sich schnell".

Kurzprofil der Fachschule für Gestaltung an der Badischen Malerfachschule Lahr:

Gesellen aus den Berufen des Bereiches Farbe- und Raumgestaltung haben die Möglichkeit in Lahr diese Weiterbildung anzugehen. Das beinhaltet die Gesellen der Berufe der Maler und Lackierer, Fahrzeuglackierer, Schilder- und Lichtreklamehersteller, Raumausstatter und viele Weitere laut Bundesministerium für Bildung und Forschung. Hierbei wird im ersten Jahr der Meistertitel erarbeitet und im zweiten Jahr der Techniker, bzw. der Staatlich geprüfte Gestalter.

Neben allgemeinbildenden Inhalten wie Anwendungstechnik, Projektmanagement, betriebliche Kommunikation, Mathematik und Englisch liegt ein deutlicher Schwerpunkt auf den gestaltenden Fächern wie Gestaltungslehre, Entwurf und Schrift. Hier werden manuelle wie digitale Techniken eingesetzt um Logos, Unternehmensbilder oder Werbemedien zu gestalten. Das Arbeiten am Computer beinhaltet das Vektorisieren von Grafiken um diese somit plottfähig oder fräsbar zu machen. Das konzeptionelle Erstellen und Umsetzen einer fiktiven Firma und/oder Messe zeichnet eine der Kernübungen aus.

Die praktische Ausführung liegt bei Tafeln und Objekten, deren Oberflächen in Malertechnik, Lackiertechnik und freier Technik innerhalb eines fiktiven Unternehmensbildes ausgestaltet und beschichtet werden. Weiter wurde dieses Jahr das Erstellen eines 3D-Objektes mit integriert, wie es für Produktdesignstudiengänge Standard ist. Die Badische Malerfachschule verfügt dazu über hervorragend ausgestattete Werkstätten mit einem modernen Maschinenpark.

Daneben ist eine fächerübergreifende Abschlussarbeit zu fertigen, zu dokumentieren und vor einem fachkundigen Publikum zu präsentieren.

Die Dokumentation beinhaltet sprachliche, fotografische, grafische oder gegenständliche Belege von der Entwicklung der Eingangsidee bis zum letztendlichen Unternehmensbild – der Corporate Identity.

Die Ausarbeitung der Dokumentation ist in InDesign anzufertigen, einem Layoutprogramm der Firma Adobe. Hier lernen die Fachschüler noch einmal konzentriert in Rastern Ordnung zu finden und einen strukturierten Aufbau zu gestalten.

Exkursionen und kunsthistorische Ausflüge im In- und Ausland gehören zum pädagogischen Profil der Fachschule für Gestaltung in Lahr dazu.

Kontakt:

Badische Malerfachschule Lahr
Ludwig-Frank-Str. 16
77933 Lahr

Schulleitung:
Hans Peter Misiewicz, StD Schulleiter

Telefon: 07821/95449-2470
Telefax: 07821/95449-2474
E-Mail: info@bamala.de

Verabschiedung der Gestalter-Klasse an der Bamala Lahr

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der Technikerklasse FGF2 an der Badischen Malerfachschule Lahr verabschiedet. Aus der Händen von Schulleiter Hans Peter Misiewicz sowie von Studiendirektor Michael Schulte Höping, Leiter der Fachschule für Gestaltung an der Bamala und Fachberater Farben des Regierungspräsidiums Freiburg, erhielten die beiden Schilder- und Lichtreklamemeister Laura Moors (Tönisvorst) und Philipp Lülsdorf (Hammerstein) sowie die Malermeisterin Friederike Enderle (Ettenheim) ihre Abschlusszeugnisse und dürfen sich nach zweijähriger Ausbildungszeit offiziell als „staatlich geprüfte Gestalter/innen“ bezeichnen.

In seiner mit Augenzwinkern vorgetragenen Verabschiedungsrede, in der er die vergangenen Monate an der Bamala in Lahr noch einmal auf eigenwillige Weise Revue passieren ließ, wies Klassenlehrer Heiko Franke darauf hin, dass es an der Bamala wohl noch keinen solch engagierten Gestalterjahrgang wie diesen gegeben habe. Neben den anstrengenden, anspruchsvollen und zeitraubenden Aufgaben, die als Fachschüler zu bewältigen seien, hätte der diesjährige Jahrgang immer auch Zeit gefunden, sich innerhalb und außerhalb der Schule einzubringen, sei es – wie bei Friederike Enderle und Philipp Lülsdorf - als Schülersprecher, sei es bei der Öffentlichkeitsarbeit oder aber es bei Messen wie der FAF in Köln oder den Berufsinfomessen in Sulz und in Offenburg und sonstigen Werbemaßnahmen wie den Fachschultagen in Wuppertal. „Schülerinnen und Schüler wie Sie, die nicht nur fachlich sehr gut sind, sondern sich auch noch dermaßen mit ihrer Ausbildungsstätte identifizieren, wünscht sich jede Schule“, betonte Franke und bedankte sich ausdrücklich für das außergewöhnlich hohe Engagement der scheidenden FachschülerInnen.

Die diesjährige Gestalter-Aufgabe bestand darin, in Projektarbeit mittels einer Eigenwerbung für eine fiktive Firma gestaltungtechnische Referenzarbeiten in polygonaler Optik zu entwickeln und auszuführen. Flankierend zum Werkstattunterricht erhielten die FachschülerInnen hierzu Unterricht in den Fächern Gestaltungslehre, Entwurf, Anwendungstechnik, Typographie und Kunstgeschichte. Aber auch berufliche Kommunikation, berufsbezogenes Englisch, Mathematik, Betriebswirtschaftslehre und Projektmanagement standen auf dem Stundenplan, um die GestalterInnen nicht nur auf die Prüfung, sondern auch möglichst umfassend auf ihre künftige berufliche Tätigkeit vorzubereiten.

Bis zur Prüfung entstanden in hingebungsvoller, mehrmonatige Arbeit drei Referenztafeln, die schwerpunktmäßig in Techniken der drei an der Bamala unterrichteten Handwerksberufe ausgeführt sein mussten: somit gestaltete jeder Fachschüler jeweils eine Typographietafel sowie eine Tafel in einer Lackiertechnik und eine in Malertechniken. Hinzu kam eine eigens zu erstellenden Tafel für Messeauftritte. Diese mussten abschließend vor einer zwölfköpfigen Fachjury, bestehend aus Lehrern und aus auswärtigen Juroren, präsentiert werden.

So weihte Laura Moors ihren „Game-of-Thrones“-Themenfreizeitpark ein, Friederike Enderle stellte ihren speziell auf Harry-Potter-Fans zugeschnittenen Reiseanbieter „Muggel Schmuggel“ vor, während Philipp Lülsdorf das altehrwürdige Gemäuer der Bamala mit den Bässen und Beats seines Musiklabels „Polytronic“ erzittern ließ. Lohn dieser außergewöhnlichen Arbeiten ist der Titel des „staatlich geprüften Gestalters / der staatlich geprüften Gestalterin“, womit die AbsoventInnen bestens für ihre berufliche Zukunft gerüstet sind – für eine vielseitige und gut bezahlte Tätigkeit an der Schnittstelle zwischen Handwerk, Produktion, Design und Management.

Präsentation von Friederike Enderle

Präsentation von Philipp Lülsdorf

Präsentation von Laura Moors

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