Mit Moonwalk in ein neues Lack-Misch-Zeitalter
„Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit!“
Mit diesem legendären Satz, ging Neil Armstrong, als er im Jahr 1969 als erster Mensch den Mond betrat, in die Menschheitsgeschichte ein.
Nun – 50 Jahre später, gelingt dem Hildener Lackhersteller mit seinen Marken PPG und Nexa Autocolor ein gewaltiger Sprung in ein neues Lack-Misch-Zeitalter.
Mit seinem neuen Moonwalk-Mischsystem wurde bei einer Weltprämiere in Madrid ein neuer Lackmischprozess vorgestellt, der den bisherigen manuellen Mischprozess durch ein effizientes, anwendungsfreundliches und automatisiertes Mischsystem ersetzt.
Seit über 30 Jahren pflegt das Unternehmen Nexa Autocolor und die Betreuer an der Lackiererfachschule ein gutes Miteinander und so ist es kein Wunder, dass die Trainings des Hildener Lackherstellers in Lahr oder in Hilden zum festen Bestandteil der Weiterbildung zum Fahrzeuglackierermeister zählen. Der Hildener Lackhersteller versteht es, aktuelle Themen und Neuheiten aus dem Bereich der Beschichtungstechnik praxisnah und nachhaltig an interessierte Personen zu vermitteln.
In diesem Jahr stand der Besuch in Hilden unter dem Schwerpunkt Digitalisierung, weil es für die Lehrer an der Fachschule nicht einfach ist, die betrieblichen Veränderungen und Vorgänge im Rahmen der Digitalisierung, während des Unterrichts praxisnah abzubilden.
Die Lehrer an der Lackiererfachschule, baten Nexa Autocolor um Unterstützung in diesem Bereich und wie schon in der Vergangenheit, konnte der Lackhersteller weiterhelfen.
Worauf liegt der Fokus im Karosserie- und Lackierfachbetrieb zur Zeit, fragte der Experte der Firma Nexa Autocolor, Markus Albert, bei der Begrüßung der Lehrgangsteilnehmer?
Bei der Beantwortung dieser Frage wurde deutlich, dass die Herausforderungen im Lackierfachbetrieb vielschichtig sind und prozesssichere Betriebsabläufe immer wichtiger werden, um am Reparaturmarkt in naher Zukunft teilhaben zu können.
Die Fachschüler fanden heraus, dass eine gute Auslastung, lernbereite Mitarbeiter, eine einfache Handhabung der Technik und eine Bekämpfung des Fachkräftemangels wichtige Voraussetzungen für den Bestand eines KuL-Fachbetriebs sein müssen.
Der Experte, Markus Albert, stellt Moonwalk vor
Wie könnte man das Leben der Fahrzeuglackierer im Mischraum noch einfacher und effektiver machen, fragte der Trainer? Diese Frage beantwortete der neue Lack-Misch-Prozess:
Das Moonwalk-System ist mit Originalgebinden der Marken PPG und Nexa Autocolor kompatibel, reduziert Mischzeiten, ist prozesssicher, sauber und absolut genau, erläutert Herr Albert.
Die halbautomatische Mischbank verfügt über ein aktives Regal, einen Scanner, einen PC sowie eine Mischwaage und der Mischprozess erfolgt automatisch - und dadurch wird den Lackierern das Anmischen von Farbtönen erleichtert. Lediglich die Gebinde müssen manuell vom Regal in die Mischbank platziert werden.
Einblicke in die Coloristik
In besonders kniffligen Fällen helfen die Spezialisten in der Coloristik ihren Kunden mit einem umfassenden Service weiter. Die Coloristik-Expertin erläuterte den angehenden Fahrzeuglackierermeistern wie eine Kundenanfrage an die Coloristik Schritt für Schritt abgearbeitet wird.
Kommt eine telefonische Anfrage oder ein Original-Fahrzeugteil in die Coloristik, orientieren wir uns im ersten Schritt am OEM Code-Index des Lackherstellers oder wir messen den Farbton mit unserem Messgerät. Mit etwas Glück finden wir schon eine brauchbare Rezeptur in unserer Farbton-Datenbank, auf der zahlreiche Originalrezepturen und Varianten hinterlegt sind, so die Expertin.
Lässt sich der Farbton über unsere klassischen Tools nicht ermitteln, rezeptieren wir anhand eines eingesendeten Original-Karosserieblechs oder Karosserieteils den Farbton, erläuterte die Coloristin. Dabei ermitteln wir per Mikroskop die Pigmentierung eines Farbtons und erstellen danach Spritzmusterbleche mit verschiedenen Nuancen.
Diese vergleichen wir mit dem von der Werkstatt eingesandten Original-Fahrzeugteil. Für die korrekte Beurteilung, in welche Richtung die Rezeptur geändert werden muss, damit der Farbton in der Werkstatt passt, braucht es sehr viel Fachkenntnis und Erfahrung, so die Expertin. „Die Optik vieler Nuancen verändern sich unter Sonnenlicht. Deswegen gehen wir mit den Musterblechen stets nach draußen, wenn dies möglich ist, oder begutachten den rezeptierten Farbton in unserem „Dark Room“, in dem wir Tages- und Sonnenlicht simulieren können.
Erst bei vollkommener Übereinstimmung des ermittelten Farbtons mit dem Farbton des Fahrzeugs erhält der Betrieb die Rezeptur sowie einige zusätzliche Informationen für die optimale Applikation zurück.
Wofür die Firma Nexa Autocolor im digitalen Zeitalter steht, beantwortete der nächste Lehrgangsschritt:
Betriebsbesichtigung bei der Firma Thedens GmbH
Am Nachmittag hatten die Meisterschüler dann die Gelegenheit die am Vormittag gehörten und gelernten Seminarinhalte während einer Betriebsbesichtigung bei der Firma Thedens in Düsseldorf nachzuvollziehen.
Der Betriebsleiter der Thedens GmbH nahm sich für die Meisterklasse sehr viel Zeit, um seine Unternehmensphilosophie zu vermitteln. Für seine „Öffentlichkeitsarbeit“, „Mitarbeiterführung und Motivation“ erhielt das Unternehmen Thedens den Deutschen Marketingpreis.
Während des Betriebsrundgangs wurde deutlich, dass Digitalisierung im KuL-Betrieb dabei helfen kann, die Reparaturprozesse leichter und sicherer zu machen.
„Die digitale Lösung für den Betrieblichen Ablauf, der „ProcessManager“ und das Lagermanagement „easy Store“ tragen in unserem Unternehmen maßgeblich dazu bei, die Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Rahmen der KuL-Reparatur zu sichern“, meinte der Betriebsleiter der Thedens GmbH.
Er lobte dabei ausdrücklich die Unterstützung und das gute Miteinander mit dem Unternehmen Nexa Autocolor.
Gegen Ende der Fortbildung im Nexa Autocolor-Trainingscenter waren die Meisterschüler um einige wichtige Erkenntnisse bereichert. Die Besuchergruppe bedankte sich bei ihrem engagierten Trainer Markus Albert für die Gastfreundschaft sowie für die kurzweiligen, erkenntnisreichen Vorträge aller Beteiligten.
Auch für das leibliche Wohl hatte Nexa Autocolor bestens gesorgt.
Text und Foto: Thomas Wulff, Okt. 2019