Neuer Standard beim Scheibenkleben sichert die Wegfahrzeit für die Kalibrierung der Sensoren am Fahrzeug.
Bei einer Beschädigung der Frontscheibe durch Steinschlag oder dem Bersten der Scheibe nach einem Unfall muss die Windschutzscheibe neu verklebt und ganz wichtig – Fahrzeugassistenzsysteme, z. B. den Abstandswarner und Notbremsassistent, neu kalibriert werden.
Bei der Firma Sika, einem Premiumhersteller für Klebstoffe geht man hinsichtlich der Qualitätsverklebung und sicheren Wegfahrzeit nach einer Neuverklebung der Scheibe keine Kompromisse ein. Das haben unzählige Crash-Tests im Auftrag der Automobilhersteller bewiesen. Das Besondere an der erfolgreichen Sika-Firmenphilosophie besteht darin, dass dieses Unternehmen nicht nur in den Automobilwerken präsent ist, sondern die dortigen Erfahrungen beim Verarbeiten der Klebe- und Dicht-Technologien auch für die Praktiker in den KuL-Betrieben weiterentwickelt werden.
In neuen Fahrzeugen werden im Frontbereich immer mehr Sensoren und Kameras verbaut, die nach einem Scheibenwechsel kalibriert werden müssen. Dazu muss der Scheibenkleber zwischen der Scheibe und dem Scheibenrahmen erst einmal durchgehärtet sein, bevor das Fahrzeug zur Kalibrierung in ein Autohaus verbracht wird. Nicht durchgehärteter Klebstoff kann beim Bewegen des Fahrzeugs fehlerhafte Fahrfunktionen auslösen. Auch wenn das Fahrzeug aufgrund von Montagearbeiten nochmal auf eine Hebebühne soll, muss der Scheibenkleber durchgetrocknet sein.
Künftige Jungmeister im Fahrzeuglackiererhandwerk müssen sich im Rahmen des Schadenmanagements der Versicherungen nicht nur lacktechnisch gut auskennen, sondern auch im Bereich der Karosseriereparaturtechnik Bescheid wissen, damit die Kundenfahrzeuge nach den Vorgaben des Herstellers repariert werden können.
Das ist auch der Grund, weshalb die Lackiererfachschule engen Kontakt zur Firma Sika pflegt, denn der weiter wachsende Bedarf an Systemen zur Prozessoptimierung in den Betrieben und damit zur Weiterbildung von Mitarbeitern macht diese Zusammenarbeit erforderlich. Versicherungen, Schadenssteurer und Flotten setzen auf hohe Standards, welche die Betriebe erfüllen müssen.
Auch für zahlreiche Vorgaben aus der Automobilindustrie hat die Sika Systemlösungen für die Reparaturbetriebe parat, die beim Konservieren, bei der Steinschlagsicherheit sowie beim Dichten, Kleben und Dämmen das Erreichen des Originalzustands bei einer Unfallinstandsetzung gewährleistet.
Herr Storz ist „der Experte“ wenn es um die anwendungstechnische Umsetzung beim Austrennen und Verkleben von Frontscheiben, aber auch bei der Anwendung von Dichtmassen geht. Nach einer theoretischen Einführung zum Thema Scheibenersatz vermittelte Herrn Storz in einer Praxisdemonstration wie beim Austrennen einer Scheibe am Fahrzeug vorzugehen ist. Dabei stellte er auch gleich die aktuellsten Austrennwerkzeuge und Verklebematerialien für das Kleben von Frontscheiben an Pkws vor.
Nach dem Verkleben der Scheibe an der Heckklappe, ging es dann mit dem Thema Dichten weiter. Die Sika hat in ihrem Produktportfolio einen Dichtstoff im Programm, der direkt nach dem Dichtvorgang mit Basis- und Klarlack überlackiert werden kann. Dadurch hat der Unfallinstandsetzer einen großen Zeitvorteil gegenüber den herkömmlichen Dichtstoffen, die vor der Lackierung zuerst antrocknen müssen. Die Fachschüler konnten während der Praxisvorführungen auch selbst Hand anlegen und die Geräte, Klebe- und Dichtstoffe gleich ausprobieren.
Nach einem kurzweiligen Informationstag verabschiedete sich Herr Storz von den Fachschülern und wünschte ihnen ein gutes Ergebnis beim Ablegen ihrer Meisterprüfung.
Text und Foto: Thomas Wulff, Mai 2019